Der Wert der Information im Mittelalter und in der frühen Neuzeit

Am 1.7.2019 startet der von der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz geförderte interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt „Der Wert der Information im Mittelalter und in der frühen Neuzeit“ am „Trierer Kolleg für Mittelalter und frühe Neuzeit“ (Sprecherin: Petra Schulte, stellvertretende Sprecherin: Claudine Moulin). Die zu Kooperationspartnern zählt u. a. die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Die Gastwissenschaftler*innen / Fellows werden im Cusanus-Institut arbeiten, worauf wir uns schon sehr freuen!

Arbeitsgruppe

Eric Burkart (Mittelalterliche Geschichte), Natalia Filatkina (Ältere deutsche Philologie / Akademie-Forschungsprofessur für „Sprache und Kultur des Mittelalters“), Folke Gernert (Romanistik), Andreas Lammer (Arabische Philosophie, Kultur und Geschichte), Stephan Laux (Geschichtliche Landeskunde), Claudine Moulin (Ältere deutsche Philologie), Thomas Rüfner (Professur für Bürgerliches Recht, Römisches Recht, Neuere Privatrechtsgeschichte sowie Deutsches und Internationales Zivilverfahrensrecht), Petra Schulte (Mittelalterliche Geschichte)

Koordination

Eileen Bergmann (Mittelalterliche Geschichte)

Abstract

Die Konsequenzen von „Big Data“ für den Umgang mit Informationen sowie für deren sozialen, kulturellen und ökonomischen Wert stellen eines der wichtigsten Problemfelder des 21. Jahrhunderts dar. Die am Vorhaben beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler greifen das Thema auf und diskutieren es aus einer interdisziplinären, diachronen Perspektive für den Zeitraum des 8. bis 18. Jahrhunderts. Untersucht werden dabei Informationen als Ressource, Informations­asymmetrien, Informationskosten, der Handel mit Informationen und Informationsnetzwerke sowie die Informationspolitik, d. h. die situative Festlegung der Ziele, Funktionen, Strategien und Potenziale von Informationen, und das Informationsmanagement, d. h. das Koordinieren und Kontrollieren von Informationen. Wir gehen davon aus, dass die so erfolgende Bestimmung des „Werts der Information“ für das Verständnis politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Phänomene und Prozesse maßgeblich ist. Somit trägt das Vorhaben nicht nur zur historischen Fundierung einer aktuellen Debatte bei, sondern auch zur Neubestimmung einer Epoche, die allgemein als „Vormoderne“ bezeichnet wird.

Tagungen zum Thema (Publikationen in Vorbereitung)

19.11. – 21.11.2018
Informationsverarbeitung in der Stadt des 12. bis 16. Jahrhunderts. Ein interdisziplinärer Methodenworkshop, 3. (Post-)Doc-Workshop des Trierer Zentrums für Mediävistik in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut in Rom und der Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom (Petra Schulte, Claudine Moulin in Kooperation mit Jörg Hörnschemeyer, Andreas Rehberg und Philine Helas)

01.04. – 03.04.2019
Informationsgewinnung, -verarbeitung und -deutung in der Stadt des 12. bis 16. Jahrhunderts: historische Zugänge zur Resilienz, Workshop des TP 6 der DFG-Forschungsgruppe 2539 „Resilienz. Gesellschaftliche Umbruchphasen im Dialog zwischen Mediävistik und Soziologie“, Deutsches Studienzentrum in Venedig (Petra Schulte, Eileen Bergmann)