Cusanus-Symposion: Geld und Arbeit. Nikolaus von Kues und das ökonomische Denken im 15. Jahrhundert

Startdatum: 18. Oktober 2018
Enddatum: 20. Oktober 2018
Uhrzeit: 0:00 - 0:00
Ort: Vortragssaal der Dom-Information, Trier

Leitung und Organisation: Prof. Dr. Isabelle Mandrella (LMU München) / Prof. Dr. Petra Schulte (Universität Trier)

 

In seiner kurzen Autobiographie, die er am 21. Oktober 1449 in Kues schrieb, betonte Nikolaus von Kues, dass – wie alle wüssten – die heilige römische Kirche nicht auf den Geburtsort und die soziale Herkunft des Einzelnen schaue, sondern dessen Tugenden großzügig entlohne (Et ut sciant cuncti sanctam Romanam ecclesiam non respicere ad locum vel genus nativitatis, sed esse largissimam remuneratricem virtutum). Cusanus war sich bewusst, dass seine bisherige Karriere auf seiner Bildung und seinen Leistungen beruhte. Ferner war er ein ökonomisch denkender Mensch, der das eigene Vermögen und das der Kirche zu mehren versuchte. Der Kaufmannssohn und studierte Jurist Nikolaus von Kues, der als päpstlicher Legat, Fürstbischof und Kardinal tätig war, agierte in verschiedenen Rollen und Funktionen. Durch sein Handeln und die Bilder, die er jeweils von sich entwarf, wirkte er an der Aushandlung der im 15. Jahrhundert unscharfen und umstrittenen Grenzen des im Umgang mit Reichtum moralisch Vertretbaren mit. Zugleich, und das macht den besonderen Reiz der Beschäftigung mit Cusanus aus, reflektierte er die Phänomene seiner Lebenswelt auf einer philosophischen und theologischen Ebene.

Die sich im Leben und Werk des Nikolaus von Kues widerspiegelnden Facetten der Konzepte von Geld und Arbeit im interdisziplinären Gespräch erstmals zusammenzuführen, in ihrer Zeit zu verorten und in ihrer epochen­übergreifenden Relevanz zu analysieren, ist das zentrale Anliegen der Jahrestagung.

 

Tagungsprogramm

 

Donnerstag, 18.10.2018

14.00
Begrüßung: Isabelle Mandrella / Petra Schulte
Grußworte: Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier / Johannes Brantl, Rektor der Theologischen Fakultät / Wolfgang Port, Vorsitzender der Cusanus-Gesellschaft
Moderation: Isabelle Mandrella

14.30
Markus Denzel (Leipzig)
Ökonomisches Denken und Handeln in der Zeit des Nikolaus Cusanus

15.30
Kaffeepause

16.00
Christian Rode (Bonn)
Geldwert und Freiheit. Zur Ontologie des Geldes

17.00
Petra Schulte (Trier)
Arbeit und Arbeitsethik im 15. Jahrhundert

18.00
Besuch der Ausstellung LebensWert Arbeit (Museum am Dom) (begrenzte Teilnehmerzahl)

20.00
Abendessen

 


Freitag, 19.10.2018

Moderation: Nils Bock (Münster)

9.00
Marco Brösch (Trier / Bernkastel-Kues)
Der Kaufmann Henne Kryfftz

10.00
Jörg Voigt (Rom)
Nikolaus von Kues und der Pfründenmarkt im 15. Jahrhundert. Zu den Auswertungsmöglichkeiten des Repertorium Germanicum

11.00
Kaffeepause

11.30
Thomas Woelki (Berlin)
Die Verwaltung des Hochstifts Brixen unter Nikolaus von Kues (1452–1458)

12.30
Mittagspause

Moderation: Andreas Lammer (Trier)

14.00
Cary Nederman (Texas A&M University)
From Head (or Heart) to Toes: The Intersection of Physiology and Economy in Nicholas of Cusa’s De concordantia catholica

15.00
Viki Ranff (Trier)
Das Vermögen der vita activa in den Sermones des Nikolaus von Kues

16.00
Kaffeepause

16.30
Hans Gerhard Senger (Köln)
Moneten, Geld und Werte. Zur spekulativen Mehrwert-Theorie des Cusanus

17.30 Pause

Öffentlicher Abendvortrag

19.00
Claudia Märtl (München)
Cusanus und das Geld

20.00
Weinempfang der Cusanus-Gesellschaft

 


Samstag, 20.10.2018

Moderation: Petra Schulte

9.00
Christian Kny (Helsinki)
Entfremdung oder Lebenszweck? Arbeit im dynamischen Menschenbild des Nicolaus Cusanus

10.00
Martin Thurner (München)
Das Bauerngleichnis des Nikolaus von Kues: Von der Arbeit über die Kultur zur Religion

11.00
Kaffeepause

11.30
Isabelle Mandrella (München)
Geprägt, um zu messen. Zur Münzmetaphorik des Nicolaus Cusanus

12.30
Schlussworte: Isabelle Mandrella / Petra Schulte

13.00
Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats der Cusanus-Gesellschaft