Kirchenreform und Landesherrschaft im 15. Jahrhundert. Studien aus den Acta Cusana

Wir möchten an dieser Stelle – nicht nur in eigener Sache  – auf die Konferenz der Acta Cusana an der Humboldt-Universität zu Berlin vom 16. bis 18. April 2020 aufmerksam machen:

Die Acta Cusana werden mit der Vollendung des zweiten Bandes im Jahre 2020 ein wichtiges Etappenziel erreicht haben. Zu diesem Anlass veranstaltet die Berliner Forschungsstelle ‚Acta Cusana‘ eine internationale Konferenz an der Humboldt-Universität in Berlin. Wichtigstes Ziel der Veranstaltung ist es, Möglichkeiten der wissenschaftlichen Auswertung des dann zur Verfügung stehenden Quellenmaterials zu diskutieren, Impulse für die fruchtbare Benutzung der neuen Editionsbände zu setzen und auf diesem Wege den Lebenskosmos des Cusanus umfassend zu erörtern.
Das von Erich Meuthen (1929-2018) und Hermann Hallauer (1926-2013) bereits in den 1950er Jahren begründete Projekt verfolgt eine detaillierte Dokumentation der Lebensgeschichte des bedeutenden Philosophen, Kardinals und Kirchenpolitikers Nikolaus von Kues und der ihn umfassenden politischen, intellektuellen und religiös-kirchlichen Lebenswelten des Spätmittelalters. Der im Jahre 2000 noch von Erich Meuthen vollendete Band I, der die frühen Lebensjahre des Nikolaus von Kues einschließlich seiner großen Legationsreise durch das Deutsche Reich (1451/52) umfasst, präsentiert durch seine weitverzweigte Überlieferung einen repräsentativen Querschnitt für nahezu alle Felder von Kirche, Reform, Diplomatie wie Frömmigkeitspraxis des Spätmittelalters. Die ab 2012 von Johannes Helmrath und Thomas Woelki herausgegebenen Faszikel des zweiten Bandes, der die Jahre der Bischofsherrschaft in Brixen (1452-1458) behandelt, bilden mit ihrer stärkeren Radizierung auf die Tiroler Welt ein singuläres Beispiel für die Feinstruktur eines spätmittelalterlichen Bistums, die Techniken und Probleme seiner Verwaltung, die oft konfliktreiche praktische Umsetzbarkeit tiefgreifender Reformen des christlichen Lebens und auf politischer Ebene das Ringen um das Überleben geistlicher Landesherrschaften in Konkurrenz mit mächtigen, dynastisch und territorial eng verflochtenen Akteuren, wie in diesem Fall dem Herzog von Österreich-Tirol.

Dr. Marco Brösch wird das Cusanus-Institut bei dieser Tagung vertreten und über Der Bischof und seine Bücher. Studien zur Brixener Bibliothek des Nikolaus von Kues referieren.

Aber auch sonst haben die Kollegen in Berlin ein sehr anregendes zusammengestellt: Tagungsprogramm zum Download (PDF)

Wir wünschen allen Beteiligten ein erfolgreiche Tagung und viel Spaß!