Informationsverarbeitung in der Stadt des 12. bis 16. Jahrhunderts. Ein interdisziplinärer Methodenworkshop

Startdatum: 19. November 2018

Enddatum: 21. November 2018

Ort: Deutsches Historisches Institut, Rom

Leitung und Organisation: Petra Schulte und Claudine Moulin (Universität Trier / Trierer Zentrum für Mediävistik) in Kooperation mit Philine Helas (Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte Rom), Jörg Hörnschemeyer (Deutsches Historisches Institut in Rom) und Andreas Rehberg (Deutsches Historisches Institut in Rom)

Der dritte (Post-)Doc-Workshop des Trierer Zentrums für Mediävistik (TZM), der in diesem Jahr am Deutschen Historischen Institut in Rom stattfindet, widmet sich dem Phänomen der Informationsverarbeitung in der Stadt des 12. bis 16. Jahrhunderts.

Der in unterschiedlichen Disziplinen verwendete Begriff der Informationsverarbeitung impliziert, dass Sinnesreize oder Daten (etwa Wörter, Bilder) durch Verknüpfung, Veränderung und Kontextualisierung zu Informationen werden, die wiederum – geordnet und interpretiert – die Grundlage von Wissensgefügen bilden, Vorstellungen, Erwartungen und Emotionen prägen und zu Entscheidungen bzw. Handlungen führen. Damit ist die Informationsverarbeitung Voraussetzung dafür, dass Menschen sich zu orientieren und Kontingenz zu bewältigen vermögen.

Ziel des Workshops ist es, die Informationsverarbeitung, die einzelne Personen, Zusammenschlüsse oder das Stadtregiment in verschiedener Form betrieben, so präzise wie möglich nachzuzeichnen und sie als ein Mittel der Bewältigung von chronischen, akuten und drohenden Herausforderungen und damit der Gestaltung von Gegenwart und Zukunft interdisziplinär zu diskutieren.

Die Basis der gemeinsamen Gespräche stellen die Vorträge der (Post-)Doktorand/inn/en dar, in denen ausgehend von einem schriftlichen Zeugnis oder einem Kunstwerk herausgearbeitet werden soll,

  • was als Information wahrgenommen wurde,
  • wie Informationen gewonnen, geprüft, gespeichert und visualisiert wurden,
  • wie Wissen generiert, transformiert oder vernetzt wurde,
  • welche Imaginationen evoziert, evtl. welche Emotionen angesprochen wurden,
  • wie Informationen / Wissensbestände genutzt wurden und
  • was gelöscht wurde oder in Vergessenheit geriet.

Die heuristisch-methodologisch verankerte Frage nach der Art der Informationsverarbeitung im Rahmen der eigenen wissenschaftlichen Arbeit ist ein wesentlicher Bestandteil des Workshops und wird durch eine entsprechende Reflexionsarbeit begleitet. Dabei sind Zugänge aus dem Bereich der Digital Humanities willkommen.

Wie in jedem Jahr wendet sich dieser Workshop an junge Wissenschaftler/innen aller mediävistischen Fachrichtungen. Es ist geplant, die Beiträge als Beiheft des Blogs „Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte“ digital zu publizieren.